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Winter- und frostharte Kakteen lieben Plätze in unseren Gärten, wo wenig andere Pflanzen zufrieden sind. Sei es unter einem Dachvorsprung in voller Sonne oder auf einem steilen, steinigen Hügel, die genügsamen Pflanzen bringen einen Hauch 'Arizona' und Fernweh zu uns.
Damit sie im Winter bei Minus-Graden draussen überleben können, haben die stachligen Pflanzen einem faszinierenden Mechanismus entwickelt: Im Herbst konzentrieren die Kakteen den Saft ihrer Zell und verdunsten so viel Wasser, dass nur noch eine stark zuckerhaltige Flüssigkeit übrig bleibt. Diese kann nicht gefrieren, und die Zellen werden folglich nicht zerstört. Entwickelt haben diese speziellen Kakteen diese Strategien in ihren Heimatgebieten, den Extremgebieten und Halbwüsten Amerikas, wo es nachts sehr kalt werden kann.
Überall, wo sie Lebensbedingungen finden, welche denen in ihrer Heimat entsprechend sind, haben sie gute Chancen,bei uns im Freiland prächtig zu gedeihen.
Aussaat:
Die Samen auf der Oberfläche guter Aussaaterde aussäen und leicht andrücken. Die Samen dürfen nicht völlig von der Erde bedeckt werden, damit sie dem Licht ausgesetzt sind, andererseits muss das Saatgut etwas in die Erde hineingedrückt werden damit sie nicht austrocknen.
Die Aussaatgefässe werden nun solange in lauwarmes Wasser gestellt, bis die Erde von unten her völlig durchfeuchtet ist und danach in ein Anzuchthaus mit Bodenheizung gestellt. Man kann natürlich auch die Gefässe mit Glas oder einer Klarsichtfolie abdecken, zwischen der Erde und der Abdeckung sollten sicher 1 bis 2 cm Abstand bleiben.
Nun werden die Aussaatgefässe für einige Wochen an einen möglichst hellen, aber unbedingt vor direkter Sonnenbestrahlung geschützte, Platz gestellt. Um einer Schimmelbildung vorzubeugen wird die Abdeckung jeden zweiten Tag eine Stunde abgenommen. Die Erde darf wärend des gesamten Keimprozesses nicht austrocknen ! Falls nötig mit einem Sprüher die Erde schön befeuchten. Nach dem Keimvorgang (spätestens nach 6-8 Wochen) wird die Abdeckung nun leicht geöffnet und die Erde wird trockener gehalten. Die Sämlinge sollten nun zügig wachsen.
Pikiert wird frühestens nach 9 Monaten, aber es ist besser die meisten Kakteen erst nach einem Jahr zu vereinzeln . Je älter die kleinen Kakteen, desto risikoloser ist das erste Verpflanzen. Ab einem Durchmesser von mindestens 5 mm kann man damit beginnen, besser wäre es noch zuzuwarten bis sie einen Durchmesser von 10 mm erreicht haben.
Pflege:
Je sonniger der Standort ist, desto besser - schliesslich lieben Kakteen die Wärme. Bei ihren Bodenansprüchen sind die frostharten Kakteen hingegen sehr genügsam. Nur eines können sie absolut nicht ausstehen: stehende Feuchtigkeit und nasse Böden. Daher ist für eine gute Drainage zu sorgen. In einem Gemisch aus gleichen Teilen an Erde, Sand und grobem mineralischem Material kann das Wasser gut abfliessen. Diese Substratmischung wird am besten so aufgeschüttet, dass ein leichtes Gefälle entsteht. Für ausgepflanzte, winterharte Kakteen eignen sich Hügelbeete oder nach Süden ausgerichtete Hanglagen besonders gut. Darüber hinaus erwärmt sich eine leichte Hanglage rascher als flacher Boden.
Um die Kakteen im Winter vor zu viel Nässe zu bewahren, genügt bereits ein einfaches Gestell aus Holz, welches oben und auf der Wetterseite mit lichtdurchlässigem Plastik bespannt ist.