Ursprünglich stammt der Neem-Baum aus Indien, Pakistan und Burma.
Pflanzenteile dieser Pflanze und daraus hergestellte Produkte wirken antibakteriell und antiviral und können als Insektizid, Fungizid, Spermizid, Dünger und Futtermittel eingesetzt werden. Sie werden daher sowohl in der Medizin als auch in Landwirtschaft und Gartenbau genutzt.
Von indischen Ärzten werden Niem-Produkte seit 2000 Jahren gegen Anämie, Bluthochdruck, Hepatitis, Geschwüre, Lepra, Nesselsucht, Schilddrüsenerkrankungen und Verdauungsstörungen und in der Medizin des Ayurveda eingesetzt. Niem wird als Mittel gegen Kopfläuse und in der Zahn- und Mundhygiene genutzt und soll bei Diabetes mellitus und Krebs helfen sowie den Cholesterinspiegel reduzieren.Ebenso werden Niemprodukte in Indien seit Jahrhunderten als Spermizid und zur Abtreibung genutzt. Indische Forscher haben diese Wirkung bestätigt.
Das Öl des Niembaums wird zudem bei der Bekämpfung von Hausstaubmilben eingesetzt. Der Niembaumsamenöl-Extrakt macht die Nahrungsgrundlage der Milben (Hautschuppen) ungenießbar und stoppt gleichzeitig das Wachstum der Larven.
In der Landwirtschaft und von Gärtnern werden die Samen und das Öl als Dünger sowie zur Bekämpfung als auch zur Vorbeugung gegen Insekten, Nematoden, Milben und Pilzen verwendet. Aus Samenschrot und Wasser hergestellte Lösungen zum Gießen oder Spritzen gegen Schadinsekten sind weit verbreitet. Während man bei chemischen Spritzmitteln Resistenzen bei Insekten beobachtet, sind bei Niemlösungen wegen ihrer Komplexität keine Resistenzen zu erwarten.
Obwohl der Baum seit Jahrzehnten untersucht wird, sind viele seiner Wirkstoffe noch nicht vollständig erforscht. Niem enthält über 100 verschiedene chemische Inhaltsstoffe, die sich zudem im Stamm, der Rinde den Blättern und Früchten unterschiedlich zusammensetzen. Von vielen dieser sehr komplexen Inhaltsstoffe sind nur ungefähre Näherungswerte der Strukturformeln bekannt.
Der Neem-Baum ist ein schnellwachsender, (meist) immergrüner Baum und kann bis zu 200 Jahre alt werden.
Der Neem ist auf tropisches und subtropisches Klima angewiesen und ist bekannt für seine Unempfindlichkeit gegenüber Trockenheit.Er kann in vielen Bodentypen wachsen, bevorzugt jedoch sandige Böden.
Aussaat bei 25-30 °C in gute, durchlässige Aussaaterde. Die Saat ca. 5 mm bedecken. In ein Zimmergewächshaus stellen oder die Aussaatgefässe in einem Plastikbeutel verschliessen, bis zur Keimung, die üblicherweise 14-21 Tage dauert. Die Keimung wird durch einen hellen Standort gefördert. Tipp: Samen über Nacht in Wasser einlegen.
Foto 2: pinay06 (CC-BY-SA-3.0) via Wikimedia Commons
Quellen: Wikipedia u. a.