Pepper X

Chili X bricht Schärfeweltrekord – das ist bis jetzt bekannt! 

Seit dem Herbst 2023 gilt die Chili X als der offiziell schärfste Chili der Welt und löst damit den vorherigen Spitzenreiter, die Carolina Reaper, ab. Mit 2.693 Millionen Scoville ist sit fast um 0.5 Millionen schärfer als die Reaper. Lesen Sie hier mehr über die neue Pepper X Züchtung und die extreme Schärfe.

Bildquelle: Jack, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Seit dem 16. Oktober 2023 ist es offiziell: Der Schärferekord der Carolina Reaper wurde geknackt. Neuer Rekordhalter ist nun die Chili X, eine Züchtung des inzwischen weltberühmten Chili-Züchters «Smokin’ Ed» Currie, der mit den hauseigenen Züchtungen der PuckerButt Pepper Company schon seit Jahren für Wirbel in der Chili-Community sorgt.

Auf guinnessworldrecords.com, dem offiziellen Onlineportal des Guinness-Buchs der Rekorde, wird die Chili X oder «Pepper X», wie sie im Englischen heisst, mit einer Schärfe von beeindruckenden 2'693'000 Scoville-Einheiten geführt – fast 500'000 Grad schärfer als der bisherige Weltrekord. Hier verraten wir Ihnen alles, was Sie über extrem scharfe Chilis wissen müssen und was bislang zum neuen Rekord-Chili bekannt ist.

Vom Schutzmechanismus zum Schärferekord 

Verantwortlich für die Schärfe von Chilis ist das Alkaloid Capsaicin, ein Stoff, der den Rezeptoren im Mundraum einen starken Hitzereiz vortäuscht und ausschliesslich bei Pflanzen der Gattung Capsicum vorkommt. Darüber hinaus setzt Capsaicin im menschlichen Körper auch die «Glückshormone» Dopamin und Endorphine im Körper frei. Ironischerweise bildeten Chilis diesen Stoff ursprünglich, um ihre Früchte vor Fressfeinden zu schützen – heute ist er jedoch der Grund, weshalb sie unter Enthusiasten so begehrt sind.

Gemessen wird die Schärfe von Chilis in Scoville Heat Units (SHU), einer Einheit, die ihr Erfinder Wilbur Scoville 1912 als die Menge Wasser definierte, mit der Chili-Tinktur verdünnt werden muss, um den Schärfereiz komplett zu neutralisieren. Zum Beispiel müsste ein Milliliter reines Capsaicin mit 16.000 Litern Wasser verdünnt werden, um seine Schärfe zu neutralisieren – dies entspricht einer Schärfe von 16 Millionen Scoville. Die Chili X kommt dem mit ihren 2'693'000 SHU bislang am nächsten.

Die Pepper X – zu scharf für Schärfe-Anfänger 

Um dies in leicht verständliche Worte zu fassen: Die Chili X ist wahnsinnig scharf! Selbst Ed Currie, der im US-Bundesstaat South Carolina seit mehreren Jahrzehnten Chilis züchtet und einer von nur fünf Menschen ist, die von sich behaupten dürfen, eine Chili X vollständig verzehrt haben, wäre um ein Haar daran gescheitert. So gab er gegenüber der BBC an, die Schärfe noch dreieinhalb Stunden nach dem Verzehr gespürt und noch länger unter Krämpfen gelitten zu haben.

Übrigens war er es auch, der den bisherigen Rekordhalter, die Carolina Reaper, züchtete, die 2013 die Trinidad Scorpion als schärfste Chili ablöste. Somit gelang es ihm im Oktober schon zum zweiten Mal, einen Schärfeweltrekord aufzustellen, als ihm dieser an der Winthrop University in Rock Hill, South Carolina, bestätigt wurde.

Chili Pepper X

Die Chili X, der neue Schärfe-Weltrekordhalter ab 2023.
Bildquelle: Jack, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons 

Der Schein trügt – der schärfste Chili ist weder rot noch spitz 

Die scharfen, 5 bis 7 cm langen Früchte der Pepper X machen auf den bislang veröffentlichten Bildern einen eher unscheinbaren Eindruck. Mit ihrer pickeligen Oberfläche und ihren tiefen Furchen, ihrer rundlichen Form ohne erkennbaren Stachel und ihrer grün-gelblichen bis senfgelben Farbe haben sie wenig mit dem Bild gemein, das wohl den meisten vorschwebt, wenn sie an extrem scharfe Chilis denken. Dies hat auch einen Grund: Aufgrund der rundlichen Form ist es der Pepper X möglich, eine erheblich grössere Plazenta im Verhältnis zur Gesamtgrösse zu bilden. Diese ist es nämlich, die die grösste Menge Capsaicin enthält.

Entstanden ist der Rekord-Chili nach Angaben von Currie selbst aus einer Kreuzung der Carolina Reaper mit «einer extrem scharfen Paprika», die ihm ein Freund aus Michigan geschickt habe. Wer die Schoten selbst anbauen will, wird jedoch bislang enttäuscht: Aus einer Pressemitteilung der PuckerButt Pepper Company geht hervor, dass nach aktuellem Stand weder Samen noch Früchte zum Verkauf vorgesehen sind. Lediglich in den hauseigenen Saucen des Züchters kommt sie zum Einsatz, von denen die schärfste zu 91 % aus Chili X besteht.

Carolina Reaper

Carolina Reaper (Rekordhalter bis 2023) 

Trinidad Moruga Scorpion

Trinidad Moruga Scorpion (Rekordhalter bis 2013) 

Bhut Jolokia

Bhut Jolokia (Rekordhalter bis 2012) 

Chili X im Handel? Ein klares «Nein» vom Züchter 

Chili-Liebhabern ist daher dringend davon abzuraten, auf vermeintliche Angebote für Chili-X-Samen, ihre Früchte oder ganze Pflanzen hereinzufallen. Wer selbst mit den schärfsten Chilis der Welt experimentieren will, sollte stattdessen auf die bewährten und frei verfügbaren Sorten wie die Trinidad Scorpion, die Ghost Pepper und die Carolina Reaper zurückgreifen.

Diese zeichnen sich einerseits durch ihren fruchtigen bis süssen Eigengeschmack aus, sind aber ebenfalls extrem scharf. So hielt die Ghost Pepper oder Bhut Jolokia von 2006 bis 2012 selbst mit rund einer Million Scoville den Schärfeweltrekord, bis sie 2012 von der 1,2 Millionen Scoville scharfen Trinidad Scorpion und 2013 von der Carolina Reaper abgelöst wurde. Alle drei Sorten und viele andere sind übrigens auch bei uns im Shop verfügbar – schauen Sie vorbei!

Weitere Informationen über die Pepper X finden Sie in dieser Pressemitteilung.

Selbst scharfe Chilis aussäen 


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