Der lange Pfeffer ist eine Schlingpflanze und wächst wild vom Fusse des Himalayas bis ins südliche Indien, aber auch in Nepal. Er ist bekannt als die erste Pfefferart, welche das Mittelmeer erreichte, und war in Europa vor dem heute gebräuchlichen echten Pfeffer bekannt. Alexander der Grosse soll ihn aus Indien mitgebracht und in Europa eingeführt haben. Die Griechen und Römer importierten Langen Pfeffer und wertschätzten ihn sowohl als Gewürz wie auch als Heilmittel.
In Europa wurde er bis ins 17. Jahrhundert häufig genutzt, wurde dann aber vom echten Pfeffer fast vollkommen verdrängt. Heute gilt er als 'exotisches' Gewürz und ist oftmals nur in speziellen Geschäften erhältlich.
Piper longum hat ein langanhaltendes und schön intensives Aroma, dies macht diesen Pfeffer insbesondere bei Kennern und Spitzenköchen überaus beliebt. Er ist durch seine warme Schärfe, dem leichten Zitrusaroma und den fruchtigen Noten, ein perfekter Begleiter für viele, leckere Gerichte. Wie alle echten Pfeffersorten ist auch er ein Allround-Gewürz in der Küche und kann als Einzelgewürz sowie auch als Bestandteil von Mischungen verwendet werden. Er beinhaltet im Vergleich zum normalen schwarzen Pfeffer ca. 6% mehr an Piperin. Piperin ist der typische Inhaltsstoff, welcher dem Pfeffer seine Schärfe verleiht.
Die Früchte werden unreif geerntet und für die spätere Verwendung getrocknet.
Die Frucht des langen Pfeffers ist aromatisch, scharf und stimulierend. Sie erbessert die Verdauung und wirkt abschwellend, antibiotisch und schmerzstillend.Die Frucht wird in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet, wo sie als 'Bi Ba' bekannt ist. Sie wird innerlich bei der Behandlung von Verdauungsbeschwerden, Erbrechen, Säureaufstauung, Kopfschmerzen und Rhinitis eingenommen.
In der ayurvedischen Medizin wird der lange Pfeffer zur Behandlung von Erkältungen, Asthma, Bronchitis, Arthritis, Rheuma, Hexenschuss, Ischias, Epilepsie, und Verdauungsstörungen eingesetzt. Äusserlich wird die Frucht zur Behandlung von Zahnschmerzen verwendet. Der lange Pfeffer ist ein Hauptbestandteil verschiedener ayurvedischer Tonic-Formeln, darunter Trikatu, Chyavanprash und Amrit Kalash.
Aussaat:
Die Aussaat erfolgt von Januar bis Juni. Die Samen werden zunächst vorgequellt, für 24 Stunden in lauwarmem Wasser. Danach erfolgt die Aussaat ca. 5 mm tief in gute Aussaaterde. Die Aussaatgefässe in ein Zimmergewächshaus stellen oder mit einer dünnen durchsichtigen Folie abdecken (diese ist nach der Keimung zu entfernen). Um einer Schimmelbildung vorzubeugen sollte ca. alle zwei Tage die Folie für ein bis zwei Stunden gelüftet werden. Stellen Sie die Anzuchtgefässe an einen hellen und warmen Platz bei ca. 25 bis 30° Celsius und halten Sie die Aussaaterde feucht, aber nicht nass. Nach 3 bis 8 Wochen erscheinen die ersten jungen Pflänzchen
Pflege:
Der lange Pfeffer benötigt ein warmes und feuchtes Klima und wird daher bei uns drinnen als Zimmerpflanze gezogen. Er benötigt eine leichte, durchlässige Erde mit hohem organischem Gehalt und ist dankbar für ein regelmässiges Besprühen mit kalkarmem Wasser. Er benötigt von Beginn an eine Rankhilfe. In der Vegetationszeit (April bis Oktober) ist dieser rankende Pfeffer dankbar für eine regelmässige Düngung mit Flüssigdünger. Überwintert wird der lange Pfeffer an einem warmen und hellen Plätzchen bei 15° bis 20° Celsius. Gegossen wird weiterhin regelmässig; Staunässe muss unbedingt vermieden werden. Abfallendes Blätter werden im Frühjahr durch neue Knospen ersetzt.