Der Duft von Lebkuchen und Glühwein
Kardamom kennt man vorwiegend als Gewürz in Weihnachtsgebäck, obwohl es sich auch um eine pflegeleichte und schöne Zimmerpflanze mit duftenden Blättern handelt, die bei Berührung den aromatisch zimtigen Kardamomduft mit seinem limonenartigen Unterton freisetzen. Ihre hohen Stängel setzen sich aus ineinandersteckenden Blättern zusammen, wobei der lange Blütenstiel seitlich aus dem unteren Stängel austreibt. Am Ende ihrer Triebe bildet sie lange Blütenrispen und dann die Fruchtschoten, in denen sich das eigentliche Gewürz, die rotbraunen Samenkörner, befinden. Im Topf kann Kardamom eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen.
Heimisch ist Elettaria cardamomum nur auf Sri Lanka, während verwandte Arten im südwestlichen Vorder- indien stark verbreitet sind.
Aussaat:
Die Anzucht im Haus ist das ganze Jahr über möglich. Lassen Sie die Samen zunächst über Nacht in raumwarmem Wasser vorquellen. Verteilen Sie das Saatgut auf feuchter Anzuchterde und bedecken Sie es nur wenig mit dem Erdsubstrat. Decken Sie das Anzuchtgefäß mit Klarsichtfolie ab, die Sie mit Löchern versehen. So ist die Erde vor Austrocknung geschützt. Alle zwei bis drei Tage sollten Sie die Folie für 2 Stunden entfernen. Das beugt einer Schimmelbildung auf der Anzuchterde vor. Stellen Sie das Anzuchtgefäß hell und warm bei 20 bis 25° Celsius. Halten Sie die Erdoberfläche feucht (z.B. mit einem Wassersprüher), aber nicht nass. Abhängig von der Anzuchttemperatur erscheinen die ersten Sämlinge nach zwei bis drei Wochen. Später können Sie die Pflanze übrigens einfach durch Teilung des Wurzelstocks im Frühjahr weiter vermehren.
Kardamom steht am besten warm und halbschattig bis sonnig, damit er rasch und üppig wächst. Vor praller Sonne sollten Sie die Pflanze allerdings schützen, damit die Blätter nicht verbrennen. Normale Wohnungstemperaturen sind ausreichend und der Bedarf an Luftfeuchtigkeit kann durch häufigeres Übersprühen gedeckt werden.
Pflege:
Gießen Sie regelmäßig, aber vermeiden Sie Staunässe und lassen Sie die Erdoberfläche immer zunächst antrocknen. Düngen Sie von April bis September alle zwei Wochen mit einem schwach dosierten Flüssigdünger. Wenn die Erdoberfläche von Trieben bedeckt ist, sollte ihr Kardamom in ein größeres Gefäß mit Einheitserde umgetopft oder geteilt werden.
Kardamom überwintert am besten hell und warm bei Temperaturen über 16° Celsius. Besprühen Sie die Blätter jetzt noch etwas häufiger mit einem Zerstäuber, um der trockenen Heizungsluft entgegenzuwirken. Schränken Sie die Wassergaben stark ein und gießen Sie nur noch soviel, dass der Erdballen nicht austrocknet.
In der Küche:
Die Samen des Kardamom enthalten ein ätherisches Öl, das ihnen ihr würziges, süßlich-scharfes Aroma verleiht. Wegen der leichten Flüchtigkeit sollte man die Samen erst bei Bedarf mörsern oder mahlen. In der europäischen Küche nutzt man das Gewürz hauptsächlich für Weihnachtsgebäck wie Lebkuchen und Spekulatius und für Glühwein. Die nachwachsenden Blätter des Kardamom sind übrigens ebenso genießbar wie die Körner und eignen sich ganz oder geschnitten gut für Teemischungen, Reisgerichte und natürlich zum Backen.
Text-Autor: © SAFLAX