Der kleine Baum mit süssen Früchten erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 6 Metern und war schon bei den Griechen als Kulturpflanze und als Symbol der Klugheit bekannt und dem Gott Pan geweiht. Aus ihren schmackhaften Herbstfrüchten hat man früher Maulbeerwein gewonnen und mit dem farbintensiven Fruchtsaft wurde der Rotwein geschönt. Die süssen Früchte sind frisch gepflückt essbar oder können auch zu Marmelade verarbeitet werden. Getrocknet ähnelt der Geschmack Rosinen.
Die Maulbeerfrüchte reifen nach und nach im Laufe mehrerer Wochen am Baum und können daher nicht gleichzeitig abgeerntet werden. In manchen Ländern legt man Tücher oder Folien unter die Bäume, die reifen Früchte fallen dann beim Schütteln herab, während die noch unreifen Früchte weiter an den Zweigen bleiben. Als Marktobst findet man frische Maulbeeren kaum, da sie zu weich und saftig für den Transport sind und zu schnell verderben.
Das robuste Fruchtgehölz des Maulbeerbaumes mit seinen rauhen Blättern ist relativ pflegeleicht und in gemässigten Klimazonen weitgehend winterfest. Im Mai und Juni treiben die Weidenkätzchen ähnelnde gelbliche Blüten und bereits acht Wochen später erscheinen schon die ersten Früchte. Aber vorsicht die süssen Maulbeeren hinterlassen deutliche Spuren an den Fingern und auf der Zunge, die aber problemlos abwaschbar sind. Die Maulbeere kann ausgepflanzt, aber auch gut im Topf gehalten werden.
Schwarze Maulbeeren kommen ursprünglich aus Zentral- und Westasien, aber seit einigen Jahrhunderten wird sie auch in Südeuropa kultiviert. In Mitteleuropa ist sie wegen ihrer begrenzten Frosthärte aber nur in eher warmen Lagen zu finden.
Aussaat:
Die Anzucht im Haus ist das ganze Jahr über möglich. Streuen Sie das feine Saatgut einfach auf angefeuchtes Anzuchtsubstrat und bedecken Sie die Samen nur dünn mit Erde. Bedecken das Anzuchtgefäss mit Klarsichtfolie, die Sie mit Löchern versehen. So ist die Erde vor Austrocknung geschützt. Alle 2 - 3 Tage sollten Sie die Folie für 2 Stunden entfernen. Das beugt einer Schimmelbildung auf der Anzuchterde vor und stellen Sie das Anzuchtgefäss an einen hellen und warmen Ort mit 25 bis 30° Celsius (zBsp. über die Heizung). Halten Sie die Anzuchterde feucht, aber nicht nass. Die Keimung erfolgt dann nach ca. 2 - 5 Wochen.
Maulbeerbäume lieben einen sonnigen, warmen und geschützten Ort und können in winterwarmen Gebieten mit geringem Frost auch ausgepflanzt werden, da sie kurzfristig auch starke Fröste bis -15° Celsius tolerieren. Sie lassen sich aber auch gut ganzjährig in Töpfe halten, die dann in den Monaten von März bis November im Freien stehen.
Pflege:
Wenn Sie den Maulbeerbaum in einem Topf halten, dann sollten Sie diesen während den Sommermonaten reichlich giessen, da der Wasserbedarf der grossen und weichen Blätter hoch ist. Die Erde sollte bis zum Topfboden durchwässert werden, aber vermeiden Sie Staunässe durch Restwasser im Untersetzer und unterlegen Sie die Erde im Topf mit einer Schicht aus Blähton zur Drainage. Ausgepflanzte Bäume sollten bei längerer Trockenheit 1 - 2 mal wöchentlich durchdringend gewässert werden und von März bis September empfiehlt sich eine Versorgung mit Kübelpflanzendünger im Abstand von 14 Tagen. Ein Rückschnitt der Bäume ist nicht nötig, kann aber im März unternommen werden.
Ab dem Herbst ist der Maulbeerbaum laublos und kann somit gut an einem ungeheizten und lichtarmen Ort überwintern. Eine gleichmässige Bodenfeuchte auf niedrigem Niveau sollte dann trotzdem gehalten werden und achten Sie aber darauf, im kommenden Frühjahr mit dem ersten Schwellen der Knospen, auf den sprunghaft ansteigenden Wasserbedarf zu reagieren. Ausgepflanzte Exemplare, welche in Gegenden mit länger anhaltenden starken Frösten, sollten zur Sicherheit einen entsprechenden Schutz für das Wurzelwerk und die Pflanze bekommen.