Ursprünglich stammt der Baum aus der Himalaya-Region in Nordwestindien, wächst allerdings inzwischen weltweit in den Tropen und Subtropen - vor allem in Ländern Afrikas, Arabiens, Südostasiens und den karibischen Inseln - und wird seit Jahrzehnten in Indien (Bangalore-Region) intensiv kultiviert.
Der deutsche Name Meerrettichbaum leitet sich ebenso wie der englische 'Horseradish Tree' vom Gehalt an Senfölglykosiden ab, die dazu führen, dass die Wurzeln stechend brennend wie Meerrettich riechen. Von den Engländern wurden diese während der Kolonialzeit in Indien auch als Meerrettichersatz 'entdeckt'.
Sehr junge, unreife dunkelgrüne Früchte des Moringa oleifera werden wie Grüne Bohnen verwendet, indem man sie in kleine Stücke schneidet, kocht und als Gemüse verzehrt. Diese Früchte werden bereits 40 Tage nach der Blüte geerntet. Ältere Früchte müssen wie Spargel von ihrer holzigen Hülle befreit werden und werden vorzugsweise in bestimmten Gewürzmischungen (Curry oder Curcuma) verarbeitet. Die jungen Blätter werden wesentlich seltener als Gemüse gegessen, weil der Aufwand bei der Ernte doch relativ hoch ist. Allerdings wird der Saft der Blätter in ganz Indien weitverbreitet und regelmäßig als Zusatzgetränk oder in der in ganz Asien verbreiteten Saft-Diätetik zur Vorsorge und Bekämpfung von Mangelernährung und deren Folgen eingesetzt.
Die rübenartigen Wurzeln junger Pflanzen mit einer Höhe von ca. 60 cm werden ausgegraben oder aus dem Boden gezogen und müssen anschließend gut von ihrer leicht giftigen Rinde (Alkaloide) befreit werden. Die Wurzeln enthalten u. a. Benzylsenföl, das für den Meerrettich-artigen Geschmack verantwortlich ist.
Der Meerrettichbaum ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein relativ populäres Gemüse in Asien und Afrika von hohem Nährwert sein kann. In Thailand werden die jungen grünen Zweige wild wachsender Arten ebenfalls als Gemüse verwendet, das man meist blanchiert und dann zu einer würzigen Dipsoße reicht oder zu Suppen gibt.
Die essbaren Pflanzenteile, vor allem die Blätter, haben einen hohen Gehalt an Proteinen, sind vitamin- (v. a. Vitamine A und C) und mineralstoffreich (Kalzium, Magnesium, Kalium, Eisen und Natrium ).
Aus den Samen wird eines der besten und stabilsten Pflanzenöle gepresst, das sehr lange haltbar ist und nicht ranzig wird. Es wurde früher als Grundlage zur Herstellung von Salben oder als feines Schmieröl in der Uhrenindustrie verwendet und auch als Salatöl, oder zur Herstellung von Seife und Kosmetika verwendet
Eine weitere mögliche Anwendung in der Zukunft ist die Fähigkeit des Samens, Wasser zu desinfizieren bzw. zu reinigen. Mit 0,2 g gemahlenem Moringasamen kann 1 Liter verunreinigtes Wasser trinkbar gemacht werden. Die wasserreinigende Wirkung von Moringa beruht hauptsächlich auf der koagulierenden Wirkung einiger Inhaltsstoffe der Samen. Die Bakterien und Schwebstoffe vereinigen sich zu Agglomeraten, sodass diese zu Boden sinken oder abfiltriert werden können. Es existieren allerdings auch direkte bakterizide Eigenschaften der Inhaltsstoffe der Samen.
Alle Pflanzenteile des Meerrettichbaums werden in der lokalen, traditionellen Medizin Indiens, Sri Lankas, Javas und Afrikas eingesetzt. Der Saft wird verwendet, um den Blutdruck zu stabilisieren. Blätter wirken entzündungshemmend. Mit den Wurzeln werden rheumatische Beschwerden kuriert.
Das in der Wurzel enthaltene Alkaloid Spirochin und Moringine wirkt bakterizid, weshalb zwischenzeitlich auch eine Verwendung als Antibiotikum sowie im biologischen Pflanzenschutz geprüft wird. Auch die langen unreifen Samenkapseln sollen medizinische Wirkstoffe enthalten.
Aussaat:
In Töpfe oder Schalen 0,5 cm tief. Feucht halten aber nicht nass.
Die Keimung erfolgt nach 14 bis 18 Tagen.
Sobald die Pflänzchen gross genug sind, in möglichst grosse Töpfe umpflanzen, Verletzung der Wurzel unbedingt vermeiden.
Pflege:
Der Meerrettichbaum verträgt keine stauende Nässe (auch kurzzeitig nicht) , weil dadurch Wurzelschäden verursacht werden.
Drinnen überwintern
Tüteninhalt:
10 Korn
Quelle: u. a. Wikipedia