Der frostfeste Insektenfänger!
Alle Schlauchfallen arbeiten nach demselben, einfachen und raffinierten Prinzip. Die Beute wird mit süßem Nektar und einer attraktiven Farbgebung angelockt, rutscht über die glatte Seite des Schlauches ins Innere und wird durch abwärts gerichtete Haare im Innern des Schlauches am Entkommen gehindert.In Bezug auf die Entwicklung gilt die Rote Schlauchpflanze (Sarracenia purpurea) als die ursprünglichste. Sie fängt die als Dünger dienenden Insekten in ihren mit Regenwasser gefüllten Schläuchen, da sie im Gegensatz zur Gelben Schlauchpflanze (Sarracenia flava) keinen Deckel über dem Schlaucheingang besitzt. Neben dem in geringerem Maße nach dem Beutefang selbst produzierten Verdauungssekret nutzt sie zur Auflösung ihrer Beutetiere Bakterien aus dem Regenwasser. Wegen der langen Kälteperiode am Naturstandort erscheinen die ersten Blütenstängel erst im Juli.Die Gelbe Schlauchpflanze gilt mit einer Höhe von 40 bis 70 Zentimeter als die größte Schlauchpflanze. Ihre Röhren stehen aufrecht und im obere Bereich trichterförmig und werden von einem an einer aufrechten Säule stehenden kreisförmigen Deckel gegen Regenwasser geschützt, denn sie bildet Ihre Verdauungssäfte ausschließlich selbst. Nach dem Erscheinen der bis zu 12 Zentimeter großen Blüten ab Mitte März bildet sie neue Schläuche den ganzen Sommer über neue Schläuche.
Aussaat:
Im Haus ist die Anzucht aus Samen das ganze Jahr über möglich. Um die Keimfähigkeit der Samen zu erhöhen, sollten sie für zwei Wochen im normalen Kühlschrankbereich aufbewahrt werden. Streuen Sie die Samen dann auf feuchte Anzuchterde. Decken Sie das Anzuchtgefäß mit Klarsichtfolie ab, die Sie mit Löchern versehen. So ist die Erde vor Austrocknung geschützt. Alle zwei bis drei Tage sollten Sie die Folie für 2 Stunden entfernen. Das beugt einer Schimmelbildung auf der Anzuchterde vor. Stellen Sie das Anzuchtgefäß an einen hellen und warmen Ort mit 20 bis 25° Celsius und halten Sie die Anzuchterde feucht, aber nicht nass. Nach drei bis sieben Wochen erscheinen dann die ersten Sämlinge.
Standort:
Wählen Sie einen luftigen Platz am Südfenster - oder noch besser im Freien. Im Sommer hat die Sarracenia nichts gegen sommerlich heiße Tage, solange eine ausreichende Bodenfeuchte gewährleistet ist..
Pflege:
Schlauchpflanzen lieben im Sommer dauerhaft nasse Füße. Am liebsten stehen Sie im Freien in einem Moorbeet, im Randbereich eines Gartenteiches oder in einem Topf mit Untersetzer, der stets mit Wasser gefüllt ist.
Sarracenien sind Winterruhe gewöhnt. Die Zimmerhaltung sollte jetzt bei 0° bis 5° Celsius erfolgen und die Pflanzen sollten nur noch leicht nass gehalten werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Im Freien stellen auch Fröste bis zu -20° Celsius kein Problem dar. Sie sollte dann zur Vorsicht aber mit etwas Torf angehäufelt werden.
Bild-Autor: (1) © Chilepine - Public domain (2) © Jean-Pol GRANDMONT - CC-BY-2.0
Text-Autor: © SAFLAX