Der Portulak wird seit mehreren tausend Jahren zur Ernährung genutzt, ist aber, wie viele Wildgemüse, in der Neuzeit in Vergessenheit geraten. Als Heilpflanze taucht der Portulak bereits in einer alten babylonischen Schrift aus dem achten vorchristlichen Jahrhundert auf, die die Pflanzen des Heilkräutergartens des Königs Marduk-Apla-Iddina II., (des biblischen Merodach-Baladan) aufzählt.
Tabernaemontanus empfiehlt 1588 in seinem New Kreuterbuch Portulak gegen den 'Sod im Magen' und hält auch fest, dass der 'Saft im Mund gehalten machet die wackelhafftige Zähne wiederum fest stehen.'
In einigen alten Kräuterbüchern steht geschrieben: eine angenehme Salatpflanze und so gesundheitsfördernd, daß man nur bedauern kann, daß sie nicht häufiger verwendet wird.
Junge Blätter schmecken leicht säuerlich, salzig und nussartig, ältere Blätter werden dagegen bitter. Die Blütenknospen können ähnlich wie Kapern genutzt werden.
Zur Erhaltung der Inhaltsstoffe, insbesondere der Vitamine, werden junge Zweige und abgepflückte Blätter und am besten frisch geerntet und klein geschnitten in Salaten und Quarkzubereitungen verwendet. Sollen die Blätter gegart verwendet werden, reicht es, sie kurz zu blanchieren oder in Butter zu dünsten.
Aussaat dünn in Reihen mit 20 - 25 cm Abstand, nur schwach mit Erde abdecken, leicht andrücken und feucht halten. Bei Bedarf auf 3 - 8 cm vereinzeln. Liebt sonnig-warme Standorte und leichte, sandige Gartenböden. Die Keimblätter jung, wie bei Kresse, oder 4 - 10 Wochen nach der Saat schneiden; die Pflanzen treiben wieder durch. Ältere Blätter werden hart und bitter.