Unter einer Grün­düngung versteht man...

Gründüngung Saatgut 

Unter einer Grün­düngung versteht man den geziel­ten Anbau von Pflanzen, die i.d.R. nach oder zwischen zwei Kultu­ren angebaut werden, um so den Humus- und Nähr­stoff­gehalt des Bodens zu ver­bessern. Ursprüng­lich stammt dieser Anbau von so genannten Zwischen­früchten aus dem klas­sischen Acker­bau. So können z.B. nach der Ernte von Gerste oder Früh­kartof­feln im Juli oder Anfang August noch schnell wachsende Pflanzen wie Phacelia oder Acker­senf ausgesät werden, bevor der Acker ab Oktober mit Roggen oder Weizen bestellt wird. Mehr Infor­mati­onen zur Aussaat, Pflege und Schnitt von Gründüngungen finden Sie hier.

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Bei früher Aussaat liefert diese Mischung eine bunte Vielfalt, die nektarsammelnden Insekten reiche Nahrung...

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Mit Gründüngungen Insekten helfen & Nützlinge fördern
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Eine Gründüngung sorgt dafür, dass Pflanzen in der folgenden Saison besser wachsen und gleichzeitig werden Nützlinge gefördert. Erfahren Sie hier mehr!

Gründüngungen - Aussaat & Pflege
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Die sogenannte Gündüngung gilt als die optimale Pflegekur für den Boden im Garten. Die Qualität des Gartenbodens wird durch Gründüngung verbessert, da die Pflanzen das Erdreich auflockern und mit Humus anreichern. Manche Düngerpflanzen hinterlassen Nährstoffe und wirken zugleich abschreckend auf Schädlinge.

Bodenbearbeitung im Herbst: Vor- & Nachteile
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Das Umgraben des Bodens bringt Ernterückstände und Unkäuter in den Boden und dieser wird durchmischt. Die Vor- und Nachteile dieser Methode erfahren Sie hier.

Bota­nik der Grün­dün­gungen

Auch nach der Ernte so genannter Haupt­kulturen, wie Weizen, Kartof­fel oder Raps, wird der Herbst für eine Nach- oder Zwischen­kultur genutzt. So bleibt der Boden bewachsen und wird vor Erosion geschützt. Im Früh­jahr kann man dann die organische Substanz zur Humus­bildung einar­beiten.

Grün­düngungs­pflanzen aus der Familie der Schmetter­lings­blütler, wie Klee, Lupine oder Luzerne sind in der Lage, mit Hilfe der Knöllchen­bakterien Luft­stick­stoff zu binden. Die Bakterien, die in den Wurzel­knöllchen der Schmetter­lings­blütler leben, wandeln elemen­taren Luft­stick­stoff in pflanzen­verfügbare Stick­stoff­verbin­dungen um, die für das Pflanzen­wachstum erforder­lich sind.

Ein weitere Vorteil von so genannten Grün­dünguns­pflanzen ist die Unter­drückung des Unkraut­wuchses. Tief­wurzelnde Pflanzen, wie Luzerne, Lupine, Sonnen­blume oder Ölret­tich, sind auch in der Lage, verdich­tete Böden zu lockern.

Nutzung von Grün­düngungs­pflanzen im Garten

Im Garten bietet sich der Anbau von Grün­düngungs­pflanzen an, wenn die Flächen abgeerntet sind oder noch nicht für Pflanzungen oder Aus­saaten benötigt werden. So kann man z.B. abgeern­tete Gemüse­beete im Spät­sommer noch gut mit Phacelia, Buch­weizen, Sand­hafer oder Sonnen­blumen einsäen. Diese schnell­wüchsigen Pflanzen bilden bis zum Beginn der ersten Fröste eine gute Pflanzen­decke. Im Früh­jahr können die abgestor­benen Pflanzen dann gut in den Boden eingear­beitet werden.

Aus Frucht­folge­gründen sind Grün­düngungs­pflanzen aus den Familien der Kreuz­blütler oder Kohl­gewächse und der Schmetter­lings­blütler für den Einsatz im Gemüse­garten nur bedingt geeignet. Nach oder vor Bohnen und Erbsen sollte daher auf Lupine, Klee, Wicke oder Luzerne verzich­tet werden. Grund hierfür ist die Tatsache, dass sich vor allem boden­bürtige Krank­heits­erreger und wachs­tums­hemmende Subs­tanzen im Boden anreichern können. Genau so sieht es bei den Kohlgewäch­sen aus, zu denen alle Kohl­arten, Rettich und Radies sowie Räbe und Mairübe gehören.
Für den Gemüse­garten sind daher Grün­düngungs­pflanzen aus anderen Pflanzen­familien besser geeignet.

Empfeh­lens­werte Grün­düngungs­pflanzen für die Aussaat im Sommer

Für die Aussaat z.B. nach frühen Gemüse­kulturenen oder Früh­kartoffeln eignen sich folgende ein­jährige Arten:

Phacelia

Buch­weizen

Sonnen­blumen

Lein


Diese Arten sterben nach den ersten Frösten ab. Man lässt die Pflanzen den Winter über auf dem Boden liegen, so dass sie schon beginnen, sich leicht zu zersetzen. Im Früh­jahr können sie dann eingear­beitet werden. Dicke Stängel, beispiels­weise von Sonnen­blumen häckselt man am besten mit Hilfe eines Schredders und gibt sie auf den Kompost.

Empfehlens­werte Grün­düngungs­pflanzen für die Über­winte­rung

Für eine Winter­begrünung der Gemüse­beete eignen sich vor allem die Winter­getreide­arten Weizen, Dinkel und Roggen. Da die Pflanzen über den Winter nicht absterben, müssen sie im Früh­jahr vor der Bestellung der Gemüse­beete entweder gut aus- oder unter­gegraben werden. Wer Klein­tiere, wie Kaninchen oder Hühner hält, kann das Getreide­grün im Frühling gut als Futter nutzen. Auch viele andere Grün­düngungs­pflanzen lassen sich verfüt­tern.

Grün­düngungs­pflanzen aus der Familie der Kohl­gewächse (Kreuz­blütler) und der Schmetter­lings­blütler

Sollen Flächen begrünt werden, die nicht dem Gemüse­anbau dienen, ist die Auswahl an Grün­düngungs­pflanzen grösser. Vor allem die Ver­treter aus der Familie der Schmetter­lings­blütler und der Kreuz­blütler können hier gut zum Einsatz kommen.


Wer die verschie­denen Klee­arten, Lupine, Luzerne, Espar­sette oder Wicken aussäen möchte, sollte aller­dings bedenken, dass diese Pflanzen in der Regel mehr­jährig sind, also den Winter über­dauern. Wenn im Früh­jahr die Beete zur Pflanzung oder Aussaat bestellt werden sollen, ist das Ein­arbeiten der Grün­düngung in den Boden oft recht arbeits­aufwendig und es kann passieren, dass Weiss-, Rot-, und Gelb­klee oder Wicken auch nach dem Unter­graben wieder aus­treiben bzw. durch­wachsen.
Ein­jährige Grün­düngungs­pflanzen aus der Familie der Schmetter­lings­blütler, die im Winter abster­ben sind Sommer­wicke, Perser­klee und Sera­della.


Aus der Familie der Kreuz­blütler eignet sich Gelb­senf, da er im Laufe des Winters ab­stirbt und sich im Früh­jahr recht gut einar­beiten lässt. Soll der Boden im Winter bedeckt sein, kann man Raps einsäen.

Saat­gut­mischungen

Neben den beschrie­benen Arten, werden auch Mischungen verschiedener Pflanzen als Grün­dünger ange­boten. Eine klas­sische Mischung für die Winter­begrünung, die es schon viele Jahr­zehnte gibt, ist Wick­roggen; eine Mischung aus Winter­roggen und Winter- oder Zottel­wicke.


Für den Anbau im Sommer­halb­jahr eignen sich Mischungen, die oftmals auch einen hohen Anteil an Blüh­pflanzen haben, die für Bienen und andere Blüten­besucher interes­sant sind. So enthält die Mischung 'Bienen­weide Meli­fera' Phacelia, Buch­weizen, Ringel­blume, Borretsch, Dill und Korn­blumen. In der Mischung 'Astera' sind neben Sommer­lein, Phacelia und Sand­hafer auch die Stick­stoff­sammler Sommer­wicke, Alexan­driner­klee und Perser­klee vertreten. Eine Samen­mischung, die keine Schmettler­lings­blütler enthält ist 'Faba'. Sie besteht aus Sand­hafer, Phacelia, Sommer­lein, Sonnen­blumen und Lein­dotter.

Empfeh­lung

Für alle Gärtne­rinnen und Gärtner, die noch keine Erfahrung mit Grün­düngungs­pflanzen im Gemüse­garten haben, ist Phacelia eine gute Möglich­keit. Die Pflanzen entwickeln sich schnell, bieten eine gute Boden­deckung und damit eine eben­falls gute Unkraut­unter­drückung. Ausser­dem sehen die blau blühenden Pflanzen nicht nur gut aus, sondern bieten Bienen, Hummeln, Schweb­fliegen und noch vielen anderen Insekten Nahrung. Samen die sich im Sommer und Herbst bilden, können den Winter über­dauern und keimen im nächsten Früh­jahr aus. Die Keim­linge lassen sich aber durch eine leichte Boden­bear­beitung gut am Wachsen hindern, so dass nur mit geringem Durch­wuchs in den Gemüse­beeten zu rechnen ist.

Will man bisher unge­nutzte Flächen, die erst im Folge­jahr z.B. für eine Stauden- oder Gehölz­pflanzung vorge­sehen sind, den Sommer und Herbst über begrünen, kann man mit den genannten Mischungen arbeiten. Sie bieten einen längere und meist auch ansprechend blühenden Bestand.

Für Aussaa­ten ab Juli eignen sich neben der bereits erwähnten Phacelia auch Gelb­senf, Öl­rettich und Buch­weizen. Anders als bei Phacelia und Blumen­mischungen mit Kornb­lume, Ringel­blume oder Borretsch (z.B. 'Tübinger Blumen­weide'), kommt es hier in der Regel auf Grund der kurzen Kultur­zeit nicht zu stärkerer Samen­bildung, die im nächsten Früh­jahr durch Durch­wuchs Probleme bereiten kann.