Asiatisches Gemüse Pak Choi

Asia-Gemüse im eigenen Garten anbauen 

Die asiatische Küche erfreut sich schon seit Jahren immer grösserer Beliebtheit in unseren Breitengraden. Hobbyköche stellen dabei jedoch meist schnell fest, dass es gar nicht so einfach ist, an frische, hochwertige und authentische Zutaten für Curry, Wokgemüse und Co. zu kommen. Die im Supermarkt erhältlichen Exemplare sind oftmals zu teuer und haben eine lange Reise hinter sich. Glücklicherweise lassen sich viele Arten auch in der Schweiz im Garten selbst anbauen. Welche Gemüse- und Kräutersorten der asiatischen Küche sich besonders dafür eignen, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.

Asiasalate 

Unter dem Begriff «Asiasalat» werden häufig mehrere verschiedene Arten zusammengefasst, die als Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) zu den Verwandten von Radieschen und Rucola gehören. Diese zeichnen sich allesamt durch einen hohen Anteil an Senfölen aus, der ihnen eine pikante Note verleiht, die in heimischen Salatsorten in der Regel nicht zu finden ist. Für den Asia-Gemüsegarten eignen sich darunter besonders Blattsenf (Brassica juncea), Mizuna (Brassica rapa nipposinica) und die Rübstiel-Sorte Namenia (Brassica rapa ssp. silvestris). Diese raschwüchsigen Salatkräuter werden hierzulande vor allem einjährig kultiviert und sind bei der Anzucht im Topf auf der Fensterbank bereits drei Wochen nach der Aussaat erntereif.

Pak Choi 

Der Chinesische Senfkohl Pak Choi (Brassica rapa ssp. chinensis) ist ebenfalls ein naher Verwandter der Asiasalate. Genau wie Blattsenf, Namenia und Mizuna weist er eine leichte Senfnote im Geschmack auf. Als Baby-Leaf-Salat gezüchteter Pak Choi ist in der Regel bereits nach vier Wochen erntereif, während Freilandsorten im Juli gesät und nach sechs bis acht Wochen geerntet werden. Pak Choi lässt sich sowohl roh als auch leicht gegart oder als Zutat asiatisch inspirierter Wok- und Nudelgerichte verzehren.

Frischer Pack Choi

Frischer Pack Choi 

Ernte von frischem Salat

Ernte von frischem Salat 

Leckerer Chinakohl

Leckerer Chinakohl 

Chinakohl 

Ein weiterer Kreuzblütler, der vor allem in der asiatischen Küche Verwendung findet, ist der Chinakohl (Brassica rapa ssp. pekinensis). Dieser ist in der Pflege etwas intensiver als Pak Choi und Asiasalate und gilt mit nur ca. 18 Kalorien pro 100 Gramm als äusserst gesund. Er wird vor allem in Salaten und Wokgerichten sowie als Hauptzutat für Kimchi verwertet. Da Chinakohl bei Kälte schnell ausschiesst, erblüht und ungeniessbar wird, sollten Hobbygärtner, die vor allem an den schmackhaften Blättern interessiert sind, ihn erst ab Mitte Juni aussäen.

Soja 

Die Sojabohne (Glycine max) wächst ebenfalls im heimischen Garten, wenn sie dort einen sonnigen, windgeschützten Standort und ausreichend Wasser bekommt. Wer sich aber erhofft, zu Hause selbst Tofu herstellen oder Sojasauce brauen zu können, wird wahrscheinlich eine herbe Enttäuschung erleben – dies ist für Amateure und Hobbyköche ohne spezielle Küchenausstattung nämlich kaum möglich. Sehr wohl aber können die proteinreichen Bohnen nach rund 90 Tagen frisch geerntet werden, um daraus Edamame herzustellen. Ein Rezept dafür und mehr zum Anbau von Soja finden Sie in unserem Blog.

Soja Pflanze
Geerntete Sojabohnen
Edamame serviert mit Salz

Die Sojabohne (Glycine max) wird häufig angebaut und kann vielseitig eingesetzt werden - beispielsweise als Edamame, serviert mit Salz. 

Ingwer 

Unter den asiatischen Gewürzpflanzen nimmt Ingwer (Zingiber officinale) heutzutage eine besonders bedeutende Rolle ein. Nicht nur ist er fester Bestandteil vieler asiatischer Gerichte – er ist auch als Tee oder als Süssspeise, zum Beispiel als kandierter Ingwer, beliebt. Seine Würze und sein charakteristisches Aroma verdankt er unter anderem den Scharfstoffen Gingerole und Shogaole, während seine ätherischen Öle und sein hoher Nährstoffgehalt ihn zu einem wirksamen Hausmittel gegen Erkältungen und Fieber machen. Heute wird Ingwer vor allem in Indien, China und Nigeria angebaut – wo er ursprünglich herkommt, ist aber unklar. Fest steht allerdings, dass Ingwer problemlos aus einzelnen Rhizomen vegetativ vermehrt und bei hoher Luftfeuchtigkeit und sommerlichen Temperaturen auch im Gewächshaus oder im Freien gedeiht. Wie Sie selbst Ingwer züchten, verraten wir Ihnen in unserem Blog.

Koriander 

Wer gelegentlich beim Inder isst, ist mit dem herb-süsslichen Geschmack von Koriander (Coriandrum sativum) wahrscheinlich bestens vertraut. Als Doldenblütler ist der Koriander eng mit dem Echten Kümmel und dem Kreuzkümmel verwandt – und wie seine Vettern kann er auch im heimischen Beet oder Pflanzkübel innerhalb von vier bis sechs Wochen herangezogen werden. Dabei steht Gewürzkoriander am liebsten an einem sonnigen, möglichst warmen Standort, während der Blattkoriander Schatten oder Halbschatten bevorzugt.

Wasabi 

Japanischer Meerrettich, besser bekannt als Wasabi (Eutrema japonicum), ist wohl den meisten im Kontext der scharfen, hellgrünen Würzpaste ein Begriff, die aus den Rhizomen der Pflanze hergestellt und in der Regel zu Sushi gereicht wird. Das Würzkraut aus der Familie der Kreuzblütler wächst am besten an einem kühlen, schattigen Ort im Garten bei ca. 18°C und bevorzugt humusreiche und lehmige Erde. Im Gartenbau hat es sich ferner bewährt, den Topf auf einen Untersetzer zu stellen und über diesen mit Wasser zu versorgen. Beim Anbau von Wasabi ist allerdings Geduld gefragt: Von der Pflanzung bis zur Ernte können bis zu anderthalb Jahre vergehen.

Ingwer  (Zingiber officinale) aufgeschnitten
Frischer Koriander (Coriandrum sativum)
Wasabi-Wurzeln (Eutrema japonicum)

Beliebt als Würzpflanzen gelten Ingwer, Koriander, Wasabi oder auch Thaibasilikum-Sorten. 

Thai-Basilikum 

Ein weiterer Verwandter einer europäischen Art, das Thai-Basilikum (Ocimum basilicum var. thyrsiora), findet ebenfalls seinen Platz im asiatischen Kräutergarten. Es wächst am besten an einem warmen, sonnenbeschienenen Standort mit nährstoffreichem und durchlässigem Boden und sollte wegen seiner Kälteempfindlichkeit erst im späten Mai oder frühen Juni gesät werden. Wer die Pflanze im Kübel hält, kann sie jedoch im Haus auch durch den Winter bringen. Mit ihrem markanten Aroma, das leicht an Anis erinnert, eignen sich seine Blätter des Thai-Basilikums sowohl zum Würzen von Suppen und Salaten als auch zum Garnieren von Speisen. Wichtig ist dabei jedoch, die Blätter nicht zu früh hinzuzugeben. Da Hitze ihr Aroma zerstört, sollten die würzig-süssen Blätter erst in den Topf kommen, wenn das Gericht vom Herd genommen wurde.

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