Okra selber im  Garten anbauen

Okra selber anbauen – ein Exot für Garten & Teller 

Die ursprüng­lich aus dem heutigen Äthiopien stammende Okra (Abelmoschus esculentus) ist ein Kernbestand­teil der afrika­nischen und mediter­ranen Küche. Hierzu­lande kennt man den Strauch aus der Familie der Malven­gewächse (Malvaceae) und seine länglichen, kegel­förmigen Früchte unter anderem auch unter dem Namen Gemüse-Eibisch. Lesen Sie hier, wie Sie Okra im heimischen Garten oder Gewächshaus selber anbauen.

Ein Strauch mit langer Geschichte 

Historische Belege für den Anbau der Okra liegen schon aus der Zeit des alten Ägyptens vor. Das warme Mittel­meerklima ermöglichte es den Ägyptern bereits vor 4000 Jahren, die Sträucher ohne Probleme im Freien anzubauen. Unter optimalen Bedingungen erreicht die Okra eine Wuchshöhe von bis zu zwei Metern – heimische Exemplare aus dem Gewächshaus sind meist etwas kleiner.

In der Blütezeit, die im Juli beginnt, bildet die Okra in ihren Blatt­achseln grosse, gelbe Blüten mit roter Mitte aus, die von der Form her denen des Hibiskus ähneln. Später trägt der Strauch spitze, der Länge nach gefurchte Schoten, die je nach Sorte zwischen 10 und 20 Zenti­meter lang werden.

Sorten und Geschmack von Okra 

Der wesent­liche Unterschied zwischen den verschie­denen Okra-Sorten besteht darin, welche Form und Farbe ihre Früchte haben. Farblich reicht das Spektrum von hellgrünen bis fast weissen Früchten wie denen der Sorte 'Blondy White' bis zu grünen oder tiefroten Schoten, während sich die Pflanzen von der Form her von kurzen, rundlichen Schoten bis zu den langen, extrem dünnen Früchten bewegen.

Geschmacklich ähneln Okra-Schoten am ehesten grünen Bohnen. Dies macht sie ideal als exotische Gemüse­beilage zu Geflügel oder als Zutat für Curry und Eintopf­gerichte wie Gumbo. Ferner enthalten die Schoten grosse Mengen der Vitamine A und C sowie Mikro­nährstoffe, Spuren­elemente, Kohlen­hydrate und Proteine. Die ebenfalls enthaltenen Schleim­stoffe haben sogar eine beruhigende Wirkung auf die Darmflora und hemmen die Aufnahme von Zucker, während sie den Abbau von Choles­terin fördern.

Blüte und Frucht an der Okrapflanze

Blüte und Frucht an der Okrapflanze 

Nahaufnahme von aufgeschnittenen Okra-Früchten

Nahaufnahme von aufgeschnittenen Okra-Früchten 

Okra Jungpflanze

Okra Jungpflanze 

Verschiedenfarbige Okra-Schoten

Verschiedenfarbige Okra-Schoten 

Okrablüte

Okrablüte 

Blüte und Früchte an Okrapflanze

Blüte und Früchte an Okrapflanze 

Okra-Samen nicht der Kälte aussetzen 

Aufgrund ihrer Kälte­empfind­lichkeit sollten Okra-Sträucher hierzu­lande im Gewächs­haus oder im Folien­tunnel angebaut werden. Die Temperatur sollte nicht allzu lange unter 20°C fallen – andern­falls könnten die Pflanzen Schaden nehmen. Okra bevorzugt einen humosen Boden, der reich an Nähr­stoffen ist, und benötigt viel Wasser, Sonne und Wärme.

Die Aussaat von Okra ist ab April möglich. Lassen Sie die Okra-Samen anfangs in Anzucht­schalen bei einer Temperatur von 20 bis 25°C keimen. Um die Keimfähig­keit der Samen zu verbessern, ist es möglich, diese vor der Aussaat über Nacht im Wasserbad quellen zu lassen. Dies weicht die Schale auf und erleichtert es dem Trieb, sie zu durch­brechen.

Innerhalb von zehn Tagen nach Aussaat sollten die ersten Triebe sichtbar sein. Bevor Sie die Triebe pikieren und übergangs­weise in Pflanz­töpfe mit einem Durch­messer von 10 cm umsetzen, sollten Sie jedoch noch weitere sieben Tage abwarten. Dies gibt den Jungpflanzen die Zeit, sich auf ihre Umgebung einzustellen.

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Okra pflegen und vor Schädlingen schützen 

Im späten Mai oder frühen Juni sind die Jung­pflanzen kräftig genug, um sie ins Gewächshaus oder in den Garten auszu­pflanzen. Achten Sie dabei darauf, jeder Pflanze mindestens 30 cm Platz in alle Richtungen zu geben. Unter Umständen kann es notwendig sein, die einzelnen Triebe mit etwas Schnur hochzuleiten.

Um den hohen Wasser­bedarf der Okra zu decken, sollte diese regel­mässig und reichlich bewässert werden. Ferner hat es sich im Anbau bewährt, die Sträucher mindestens einmal pro Woche mit einem geeigneten Dünge­mittel zu versorgen.

Leider ist die Okra auch vor heimischen Schäd­lingen nicht gefeit. Insbeson­dere Blattläuse und Weisse Fliegen haben schon manch einem Hobby­gärtner die Freude an seinen Okra-Sträuchern verdorben. Erstere können fernge­halten werden, indem Sie die Pflanzen regel­mässig mit Wasser abspritzen. Zudem lohnt es sich, im Gewächshaus Leimfallen – die sogenannten Gelbtafeln – aufzu­hängen, um einen Befall mit Weissen Fliegen zu verhindern.

Ernte und Verwer­tung von Okra 

Die Okra-Früchte sind erntereif, sobald sie eine Länge von rund 8 cm erreicht haben. Dies ist meist zwischen Juli und September der Fall. In dieser Zeit können die Schoten durch­gehend geerntet und frisch zubereitet werden. Zur Konser­vierung durch Einlegen sind besonders die saftigeren, geschmacks­intensiven Sorten wie die 'Hill Country Red' geeignet.

Okra geschnitten auf Küchenbrett
Aufgeschnittene Okraschoten
Gekochte Okra-Schoten

Die Schoten von Okra können vielseitig in der Küche verwendet werden. 

Schleim­stoffe der Okra – gesund, aber nicht jedem genehm 

Beim Kochen sondern die Okra-Früchte die enthaltenen Schleim­stoffe in das Kochwasser ab. Diese sind zwar äusserst nützlich und können sowohl zum Eindicken von Speisen als auch als Hausmittel gegen Erkäl­tungen und Schleim­hautent­zündungen dienen, sind jedoch manchen Hobby­köchen unange­nehm.

Um die Schleim­stoffe schon vor dem Kochen zu entfernen, bietet es sich an, die aufge­schnittenen Okra-Schoten in Essig­wasser zu blanchieren und anschlies­send abzu­schrecken. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Schoten für mindes­tens eine Stunde in kaltes Zitronen­wasser einzulegen, bevor sie weiter verarbeitet werden. Auf diese Weise lassen sie sich verwerten, ohne dass dabei Schleim frei wird.

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