Kräuterkissen selber herstellen

Duftende Kräuterkissen selber machen – so geht’s! 

Kräuterkissen verbreiten nicht nur einen angenehmen Duft, sondern wirken auch wohltuend auf den Körper. Indem die eingenähten Kräuter nach und nach ätherische Öle freisetzen, wirken sie je nach Mischung schlaf­fördernd, beruhigend, belebend oder sogar schmerz­lindernd. Neben fertigen Kissen aus dem Handel können eigene Kräuter­kissen ganz einfach selber genäht und befüllt werden, um den Duft und die Wirkung ganz auf die persönlichen Vorlieben abzustimmen. Dies macht Kräuterkissen auch zu einem beliebten selbstgemachten Geschenk zu verschiedenen Anlässen. Wie Sie die dekorativen und wohl­riechenden Kissen selber machen, erfahren Sie hier.

Mehr als nur Duft – das richtige Füllmaterial auswählen 

Grundsätzlich sollte ein Kräuterkissen nur mit vollständig getrockneten, schädlings­freien Kräutern befüllt werden. Sind die Kräuter feucht, droht Schimmel. Hängen Sie die gesammelten Kräuter gebündelt an einem luftigen und sonnen­beschienenen Ort zum Trocknen auf und zerkleinern Sie sie anschliessend. Gerne können Sie bei der Befüllung des Kissens mehrere Sorten kombinieren.

Die wichtigsten Effekte und entsprechende Kräuter für das Füllmaterial haben wir für Sie in der folgenden Tabelle zusammen­getragen:

Wirkung Geeignete Pflanzen
beruhigend, schlaffördernd Lavendel, Zirbe, Melisse, Hopfen, Baldrian, Johanniskraut
schmerzstillend, krampflösend Kamille, Schlüsselblume, Schafgarbe, Holunderblüte, Veilchenwurzel, Pfefferminze
lindernd bei Erkältung, schleimlösend Thymian, Rosmarin, Eukalyptus, Pfefferminze, Kamille, Salbei
harmonisierend Rosenblüte, Orange, Jasmin
belebend, konzentrations­fördernd Pfefferminze, Zitronen- und Orangenschale, Basilikum, Zitronenmelisse, Rosmarin, Thymian, Giersch
lindernd bei Heuschnupfen Duftgras

Besonders Lavendel ist als Füllmaterial beliebt, da er nicht nur einen ruhigen Schlaf fördert, sondern gleichzeitig Mücken, Motten und andere unerwünschte Besucher aus dem Schlafzimmer fernhält.

Alternativ können auch Kräuter­mischungen aus dem Handel verwendet werden. Zum Beispiel entfaltet eine Teemischung aus dem Reformhaus, die eine krampflösende Wirkung verspricht, diese auch als Füllmaterial in einem Kissen. Bei bekannten Allergien sollte hingegen auf Kräuter­mischungen verzichtet und stattdessen nur eine einzelne Pflanze verwendet werden – selbst Kräuter, die einzeln verträglich sind, können in Kombination allergische Reaktionen auslösen.

Getrocknete Minze

Getrocknete Minze 

Kräuter aufgehängt zum Trocknen

Kräuter nach Ernte gut trocknen 

Getrocknete Kamilleblüten

Kamille wirkt beruhigend 

Kissenhülle ganz einfach selber nähen 

Um eine simple Stoffhülle für Ihr Kissen selber zu machen, benötigen Sie zwei gleich grosse Stücke Stoff, die in beide Richtungen etwa 2 cm breiter sind als die gewünschte Kissengrösse, oder ein langes Stück Stoff, das gefaltet und zusammengenäht werden kann. Verwenden Sie am besten einen festen Stoff aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen. Soll das Kissen zusätzlich einen Bezug erhalten, sollte die Innenhülle aus dünnem Stoff bestehen, die die Ausbreitung der Duftstoffe nicht behindert.

  • Legen Sie zu Anfang die beiden Stoffstücke so aufeinander bzw. falten Sie die Stoffbahn so, dass die gewünschte Aussenseite nach innen zeigt, und fixieren Sie die Seiten mit Stecknadeln. Nähen Sie nun mit der Nähmaschine oder von Hand drei Seiten mit 1 cm Abstand vom Rand zu, sodass sich eine Art Beutel ergibt.

  • Wenden Sie die Kissenhülle anschliessend auf rechts und befüllen Sie sie mit den gewünschten Kräutern. Je nach gewünschter Intensität sind dafür zwischen 50 und 150 Gramm Kräuter nötig. Um keinen zu intensiven Geruch zu verströmen, sollten Kräuterkissen für Schlaf- oder Kinderzimmer lieber mit weniger Kräutern befüllt werden. Füllen Sie das Kissen bei Bedarf mit einem stabilisie­renden Füllmaterial wie Baumwolle, Heu oder Dinkelspelz auf, bis es die gewünschte Festigkeit hat.

  • Schliessen Sie das fertig befüllte Kissen von aussen, indem Sie den Rand des Stoffs etwa einen Zentimeter nach innen falten und die Öffnung 5 mm vom Rand entfernt zunähen. Kneten Sie das Kissen abschliessend einmal gut durch, um die Kräuter mit dem Füllmaterial zu vermischen.

Kräuterkissen
Kräuterkissen mit Lavendel befüllen
Kräuterkissen mit verschiedenen Kräutern

Für die Befüllung von Kräuterkissen können nach belieben Kräuter ausgewählt werden. Wichtig ist, dass die Kräuter vor der Befüllung gut getrocknet wurden, damit kein Schimmel im Kissen entsteht. 

Ein Kissenbezug sorgt dafür, dass Sie länger etwas von Ihrem Kräuter­kissen haben 

Ein waschbarer und abnehmbarer Bezug schützt Ihr Kräuterkissen vor Schmutz und sorgt dafür, dass es länger seinen Duft verströmt. Das Verfahren, um einen Kissenbezug selber zu machen, ähnelt dem für die Kissenhülle, jedoch wird ein 1 cm breiteres und 15 cm längeres Stoffstück benötigt, um den Bezug verschliessen zu können. Zum Beispiel würden für den Bezug für ein Kissen mit den Massen 24 cm x 24 cm zwei Stoffstücke benötigt werden, von denen eines je 27 cm breit und lang und das zweite 27 cm breit und 42 cm lang ist.

Darüber hinaus wird grossteils genau wie bei der Kissenhülle verfahren. Da eine Seite offen bleiben soll, sollte jedoch ein Saum angelegt werden. Schlagen Sie dazu beide Seiten der zukünftigen Öffnung 1 cm nach innen um und nähen Sie sie 5 mm vom Rand entfernt fest. Verfahren Sie anschliessend wie bei der Kissenhülle, bis Sie einen Beutel mit einer überstehenden Seite erhalten. Diese dient später dazu, das Kissen in den Bezug einzuschlagen.

Klappen Sie das überstehende Stück um, während der Bezug auf links gedreht ist, und nähen Sie es an beiden Aussenseiten fest. Anschliessend kann der Kissenbezug auf rechts gewendet und das Kissen eingelegt werden.

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Wie wäre es mit diesen Kräutern? 

Die Kräuterauswahl für den Garten ist vielfältig. Da lohnt es sich, verschiedene Kräuter auszuprobieren und selbst im Garten anzubauen - sei es für die Befüllung eines Kräuterkissens oder für die frische Verwendung als Tee oder in der Küche.

 

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